24 politische Beiträge liefern eine vielfältige Einführung in die jüngere Geschichte und Gegenwart des Landes, das sich auf dem Weg in eine Diktatur befindet.
Wagner sucht für sein Buch Kontakt mit den ProtagonistInnen der Neuen Rechten, um ihr ambivalentes Verhältnis zur 68-Revolution zu untersuchen - ohne ihnen dabei ein Podium zu gewähren.
Herf thematisiert den unerklärten Krieg, den die DDR und die radikale Linke Westdeutschlands gegen Israel führten. Eine Studie, die schnellstmöglichst ins Deutsche übersetzt werden sollte.
Die Reportage bietet aufschlussreiche Einsichten in die deutsche Realität, in der Menschen auf der Flucht allzu oft zu Objekten degradiert werden, die auf die Gnade der GastgeberInnen hoffen müssen.
Wie ging die Geschichtswissenschaft im geteilten Deutschland mit dem kolonialen Genozid an den Herero und Nama um? Eine Analyse, die wegen des bis heute widersprüchlichen Umgangs der BRD mit den Kolonialverbrechen von großer Aktualität ist.
Eine Aufsatzsammlung aus 40 Jahren Beschäftigung des Autors mit Vietnam. Die persönlichen Eindrücke und Texte zu Politik, Geschichte und Kultur des Landes zwingen dazu, genau hinzusehen, Zusammenhänge zu entdecken und voreilige Schlüsse zu vermeiden.
Weltmusik ist mehr eine hegemonial konstruierte Sammelkategorie an exotisierten Klängen als ein Musikgenre. Sie ist das Thema der Enzyklopädie Global Pop. Das Buch zur Weltmusik wurde herausgegeben von den Politikwissenschaftlern Claus Leggewie und Erik Meyer. In einer Zeit, in der die Vinyl-Schallplatte ihr Revival feiert und HipsterInnen die Plattenläden von New York, London, Paris und Tel Aviv nach Klängen aus Caracas, Istanbul, Kingston oder Kinshasa durchforsten, erscheint der Band zur rechten Zeit.
»Jetzt aber hat der Jude mit dem katastrophalen Vorgang, den er in den Völkern miterlebte, bestürzend und erleuchtend das große Leben der Gemeinschaft entdeckt«, urteilte Martin Buber 1916 angesichts des Ersten Weltkrieges. Der Kern seines Gedanken war, dass die durch Assimilation vom eigentlichen Judentum entfremdete jüdische Minderheit Europas durch die nationale Erweckung eben jenes Gemeinschaftsgefühl erleben konnte, das es zu einem selbstbewussten und gleichwertigen Volk erwachsen ließe.
»Ey, Deutschland, ich sage es noch mal: Leg erst mal Rechenschaft ab für den Holocaust, leg erst mal Rechenschaft darüber ab, wie du in Namibia 100.000 Menschen umgebracht hast. Ihr seid das letzte Land, das die Türkei mit dem sogenannten Völkermord an den Armeniern beschuldigen kann.«
Die Wahrheits- und Versöhnungskommission (TRC) in Südafrika gilt als Vorbild für die Aufarbeitung von Gewaltverbrechen in diktatorischen Regimen. Mit ihr wurde das Verzeihen und Vergeben zwischen großherzigen Opfern und reumütigen TäterInnen beschworen.
Dass der Begriff des Grenzregimes in aktuellen Debatten verankert ist, geht auch auf die Arbeiten aus der gleichnamigen Buchreihe zurück. Mit Grenzregime III erschien nun der jüngste Band.
Von 1898 bis 1944 existierte in Witzenhausen die einzige Kolonialschule des Deutschen Reiches. In ihren Gebäuden befindet sich heute das Deutsche Institut für Tropische und Subtropische Landwirtschaft (DITSL). Auch dieses ist – so wie die bis 1944 betriebene Kolonialschule – ein privates Forschungsinstitut. Einige Räume der ehemaligen Klosteranlage sind heute durch das Institut an die Agrarwissenschaftliche Fakultät der Universität Kassel vermietet. Damit liegen die Grenzen zwischen privater Einrichtung und öffentlicher Forschung bedenklich nah beieinander.
Das Aussortierte wurde verworfen, vergessen, vermieden oder verschwendet, verwahrt und dann bestenfalls verwaltet. Zumindest dort, wo eine Verwaltung bezahlbar oder aus hygienischen Gründen angeordnet ist. Im Zeitalter des Recyclings wird das Aussortierte zunehmend auch verwandelt und wiederverwertet.
Die medialen Debatten um die Vergewaltigung und Tötung einer Freiburger Studentin im Oktober – mutmaßlich durch einen aus Afghanistan geflohenen Jugendlichen – offenbarten einmal mehr die extreme Verrohung des hiesigen politischen Diskurses. Das Verhalten ihrer Eltern wird von einem AfD-Politiker als »pathologische Realitätsverweigerung« bezeichnet, im Netz schaukeln sich die HetzerInnen gegenseitig hoch und die Tagesschau sah sich gezwungen, sich dafür zu rechtfertigen, weshalb sie nicht sofort über die Festnahme des Verdächtigen berichtet hatte.
Spätestens nachdem einige junge Männer im August 2016 auf das Brandenburger Tor stiegen, um dort eine Fahne mit dem Zeichen der »Identitären Bewegung« zu schwingen, ist diese ins Bewusstsein der deutschen Öffentlichkeit gerückt. Seit kurz darauf einige ihrer Mitglieder eine Veranstaltung mit Jakob Augstein und Margot Käßmann störten und »Heuchler« skandierten, berichten sämtliche Medien über sie. Diesen fällt es aber offensichtlich schwer, die »Identitären« einzuordnen.
Mit nachvollziehbar dargelegten Argumenten und stringenten Analysen zeigt Konicz, an welche Schranken die globale Kapitalverwertung gestoßen ist – in sozialer ebenso wie in ökologischer Hinsicht.
Ein längst überfälliger, historisch informierter Beitrag zum besseren Verständnis von Geschlechtskonstruktionen und den damit häufig verbundenen Diskriminierungsformen im postkolonialen Jamaika.
In seinem illustrierten Band Chesucristo wirft der marxistisch-sozialgeschichtlich orientierte Kunsthistoriker David Kunzle einen ausführlichen Blick auf die erinnerungspolitische und popkulturelle Hagiographie zweier Männer, die weitaus mehr verbindet als zunächst gedacht.
Seit 2007 leben mehr Menschen in Städten als auf dem Land, Tendenz steigend. Einhard Schmidt-Kallert fragt sich in seinem Buch Magnet Stadt – Urbanisierung im Globalen Süden unter anderem, ob dies einen Wendepunkt in der Menschheitsgeschichte markiert.