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Heiko Wegmann: Vom Kolonialkrieg in Deutsch-Ostafrika zur Kolonialbewegung in Freiburg.

Heiko Wegmann, langjähriger Redakteur und Geschäftsführer des iz3w, beschreibt am Beispiel des Freiburger Kolonialoffiziers Max Knecht, wie Kolonialerfahrungen in Übersee und lokale Kolonialbewegungen in der Heimat miteinander verknüpft waren und welch tiefe Spuren der Kolonialismus in der Freiburger Stadtgeschichte hinterließ. Zugleich gibt das Buch mit seiner Untersuchung des bürgerlich-nationalen Milieus neue Einblicke in das Freiburg der 1920er bis 1940er Jahre

Wie waren Kolonialerfahrungen in Übersee und lokale Kolonialbewegungen in der Heimat miteinander verknüpft? Diese immer noch kaum erforschte Frage untersucht der Autor auf innovative Weise am Beispiel von Max Knecht. Der erste Teil behandelt die Erfahrungen Knechts als deutscher Kolonialoffizier im Maji-Maji-Krieg (1905/06) im heutigen Tansania und seine Praxis „indirekter Herrschaft“ in Ruanda (1907). Dazu greift er auf bislang unzugängliche Quellenbestände zurück. Im zweiten Teil geht es um die Netzwerke der Kolonialbewegung in Freiburg i. Br. in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen. Unter der Führung Knechts verankerte sie die Kolonialideologie in der lokalen Gesellschaft. Ihr Höhepunkt war die Reichskolonialtagung 1935 in Freiburg.

Die Studie gibt tiefe Einblicke in koloniale wie militärische Denk- und Handlungsweisen. Sie macht auch deutlich, wie tief die lange vernachlässigte Kolonialgeschichte in die Lokalgeschichte deutscher Städte eingeschrieben ist. Schließlich zeigt sie, wie sich der Kommunalpolitiker, badische Landesführer des Reichskriegerbundes und SS-Ehrenführer Knecht als Vertreter älterer bürgerlich-nationaler Eliten zum neuen NS-Staat stellte.

Heiko Wegmann, geb. 1970, studierte Diplom-Sozialwissenschaften an der Universität Oldenburg. Er war Redakteur und Geschäftsführer des „informationszentrums 3. welt e. V.“ (iz3w) in Freiburg i. Br. Seit 2005 betreibt er das Forschungs- und Bildungsprojekt www.freiburg-postkolonial.de. Er ist Mitautor der im Auftrag der Stadt Freiburg erstellten und 2018 vom Stadtarchiv herausgegebenen Studie „Freiburg und der Kolonialismus“. 2018 hat er erfolgreich die hier vorliegende Dissertation bei der Universität Freiburg eingereicht. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt Wegmanns ist die Geschichte des Nationalsozialismus in Südbaden, insbesondere der regionalen SS.

herausgegeben vom Arbeitskreis Regionalgeschichte Freiburg, Rombach Verlag, Freiburg i.Br. 2019, 580 Seiten, ISBN 978-3-7930-9943-7

Hier finden Sie ergänzende Informationen, Register und Rezensionen zum Thema

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