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2020-21 I Stadtgeschichte ungeschönt

Fast genau ein Jahr später gehen wir pandemiebedingt in die Neuauflage unserer Veranstaltungsreihe „Freiburger Geschichte ungeschönt“. Dieses Mal leider zumeist digital und somit zwangsläufig auf physischer Distanz, aber hoffentlich nicht weniger intensiv in Sachen Diskussionsfreude und Publikumsbeteiligung.

Plakatmotive zur Veranstaltungsreihe (Freiburg Stadtgeschichte ungeschönt)

Wenn Jubiläen gefeiert werden, werden oft die Schattenseiten der eigenen Geschichte ignoriert. Unter dem Motto „War da was?“ erinnern wir an verdrängte Kapitel der Freiburger Geschichte wie Rassismus, Kolonialismus, Migration, NS-Zeit sowie jüdisches Leben. Die Veranstaltungsreihe besteht aus Online-Vorträgen, einem Stadtrundgang und Interventionen im öffentlichen Raum.

Auftakt und Schlusspunkt setzen die iz3w-Redakteur*innen Larissa Schober und Winfried Rust, die die Besonderheiten der Freiburger Erinnerungskultur sowie den Umgang mit Denkmälern in der Stadt untersuchen. Außerdem blickt Christoph Seidler auf die Wege und Irrwege der deutschen Rassenkunde in Freiburg und Heinrich Schwendemann betrachtet das jüdische Leben in Freiburg. Ein Stadtrundgang führt durch die Innenstadt und widmet sich der lokalen Migrationsgeschichte.

Flyer zum Veranstaltungsprogramm

 

Kleine Rückschau

Programm

Mo 19. April | 20:00 Uhr | Online-Vortrag
Link zum Online-Vortrag
Außerdem wird der Vortrag live gestreamt: https://tiny.cc/iz3w.
Ab Dienstag ist der Vortrag (ohne Diskussion) für eine Woche auf unserem Youtube-Kanal nachzuhören.

Erinnern um zu vergessen
Erinnerungskultur zwischen Aufarbeitung und Instrumentalisierung
Vortrag von Larissa Schober

Erinnerungskultur hat Hochkonjunktur. Und die Debatten darüber auch. In Freiburg wurde das zuletzt an der Auseinandersetzung um den Platz der alten Synagoge deutlich. Dabei werden jedoch selten wichtige grundlegende theoretische Aspekte diskutiert: Was genau bedeutet Erinnern eigentlich? Wer erinnert was und zu welchem Zweck? Und was wird bewusst «vergessen»? Mit der Planung eines NS-Dokumentationszentrums in Freiburg sollten diese Fragen unbedingt gestellt werden.
Larissa Schober
ist Redakteurin im iz3w und hat zu Erinnerungsarbeit in Post-Konflikt-Gesellschaften geforscht.

 

Do 06. Mai | 20:00 Uhr | Online-Vortrag
Link zum Online-Vortrag

Ab Freitag ist der Vortrag (ohne Diskusssion) dann für eine Woche auf unserem Youtube-Kanal nachhörbar

Jüdische Geschichte in Freiburg
Vortrag von Heinrich Schwendemann

In der 900-jährigen Geschichte Freiburgs gab es drei Zeiträume, in denen in der Stadt jüdische Gemeinden existierten: im Mittelalter von etwa 1300 bis 1349, dann von 1864 bis 1940 und ab 1945 bis heute. Heinrich Schwendemann wird in seinem Vortrag einen Überblick zur Geschichte der Juden und Jüdinnen in Freiburg geben, einer Stadt, in der die jüdische Minderheit immer wieder Objekt von Verfolgung bis hin zur Vernichtung gewesen ist und wo Juden und Jüdinnen zwischen 1424 und 1862 nicht einmal den Wohnsitz in der Stadt nehmen durften.
Heinrich Schwendemann ist Historiker und lehrt an der Universität Freiburg.

 

Mo 17. Mai | 20:00 Uhr | Online-Vortrag
Zoom-Link zum Online-Vortrag
Ab Dienstag ist der Vortrag (ohne Diskussion) dann für eine Woche auf unserem Youtube-Kanal nachhörbar

Von Schädelrassen und Rassetypen
Freiburg und die deutsche Rassenkunde
Vortrag von Christoph Seidler

Die Hochzeit der so genannten Rassenkunde war das späte 19. und frühe 20. Jahrhundert. Mit dem Begriff der "Rasse" wurden Menschen klassifiziert und Gesellschaft erklärt. Heute gilt das als unwissenschaftlich. Im Deutschland des frühen 20. Jahrhunderts war die Rassenkunde breit akzeptiert. Im nationalsozialistischen Deutschland legitimierte sie die angebliche Höherwertigkeit der "nordischen Rasse". Prominente Rassenforscher sind mit der Freiburger Universität verbunden. Was forschten sie? Mit welchen Folgen? Welche Streits in der Rassenforschung gab es? Und: War die Freiburger Rassenforschung "Spitze" oder Mittelmaß?
Christoph Seidler
ist Historiker und forscht  zur Geschichte von Völkerkunde und Anthropologie.


Do 10. Juni | 18.15 Uhr | Online-Podiumsdiskussion
Die Diskussion ist auf unserem Youtube-Kanal nachhörbar
Erinnerungspolitik heute – das NS-Dokumentationszentrum Freiburg

Podiumsdiskussion

Erinnerungspolitik steht vor einer großen Herausforderung. Immer weniger Zeitzeug*innen der NS-Zeit können nachfolgenden Genrationen von ihren Erfahrungen berichten. In Freiburg soll das geplante NS-Dokumentationszentrum einen Beitrag leisten, um die Erinnerung aufrecht zu halten. Was muss Erinnerungspolitik leisten? Wie sehen die Konzepte der Zukunft allgemein und konkret in Freiburg aus? Das möchten wir mit unseren Gästen in einer Podiumsdiskussion klären. Unter anderem sind Julia Wohlrab, die Leiterin des NS-Dokumentationszentrums Freiburg, Nikolas Lelle von der Amadeu Antonio Stiftung und die iz3w-Redakteurin Larissa Schober zu Gast. In Kooperation mit dem Referat gegen Antisemitismus.

 

Di 22. Juni |18:00 Uhr
Sa 10. Juli | 16:00 Uhr

InOrte: Vergessene Vielfalt
Migrant*innen, Minderheiten und Militär: eine stadtgeschichtliche Erkundungstour mit Alexander Sancho-Rauschel und Birgit Heidtke

Max. 20 Personen, mit Anmeldung unter oeff@iz3w.org

Welcher "unvergessenen Heimat" gedenkt der Steinklotz am Fahnenbergplatz? War der Freiburger Reichstag 1498 etwa der G7 des Mittelalters? Wer trug vor 400 Jahren das größte Risiko, als Hexe ermordet zu werden? Wie kam die große ethnologische Sammlung nach Freiburg? War die Stadtmauer eine schwer bewachte Grenze? Ein Stadtspaziergang mit vielfältigen Antworten in Kooperation mit der InZeitung. (Dauer: 2 Stunden)

Startpunkt: Haupteingang des Rektorats der Universität Freiburg, Friedrichstraße 39


Do 24. Juni | 20:00 Uhr | Online-Vortrag
Der Vortrag (ohne Diskussion) ist ab Freitag für eine Woche auf
unserem  Youtube-Kanal nachhörbar
… oder kann das weg?

Freiburger Denkmäler und ihre Geschichte
Vortrag von Winfried Rust

Viele Freiburger Denkmäler stammen aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert. Zu dieser Zeit wurden in Deutschland besonders viele Denkmäler errichtet: als steinerne Symbole für die Identifikation mit dem 1871 gegründeten Deutschen Reich. Sie stehen noch heute. Aber Vielen gelten sie als ewiggestrig – so werden hier beispielsweise die vergangenen Kriege glorifiziert. Was tun mit den ästhetisch und gesellschaftspolitisch fragwürdigen Monumenten?

Winfried Rust ist Redakteur im iz3w.

 

Sichtbar
Installation im öffentlichen Raum

In 900 Jahren Freiburg stecken jede Menge Geschichten von migrierten Menschen, die durch ihr Leben oder auch nur durch eine Handlung zum demokratischen Herzschlag der Stadt beigetragen haben. Mit überlebensgroßen Papier-Plakaten auf Gebäuden, die für die Personen oder Geschichten stehen, macht der Freiburger Wahlkreis 100% bekannte wie unbekannte Personen sichtbar. Das Augenmerk gilt Personen, die für ein interkulturelles, solidarisches, offenes Freiburg stehen. Die Migration gehört zur Geschichte der Stadt.

wahlkreis100%


Eine Veranstaltungsreihe des iz3w (informationszentrum 3. Welt) im Rahmen des Stadtjubiläums 2020/21 in Kooperation mit freiburg-postkolonial, Freiburg Festival, Freiburger Wahlkreis 100%, InZeitung, Israelitische Gemeinde, respect!, Referat gegen Antisemitismus, Theater Freiburg, we talk freiburg

WICHTIGER HINWEIS:
Gemäß § 6, Absatz 1 des Versammlungsgesetzes schließen wir Mitglieder von AfD, NPD, Republikaner, die Rechte und DVU sowie Personen, die der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind, von allen Veranstaltungen der Reihe aus.