Geächtet und doch verbreitet
Zwangsarbeit und Sklaverei heute
Zwangsarbeit und Sklaverei werden gemeinhin historisch verortet. Entsprechend gering ist das öffentliche Wissen darüber, dass es aktuell weltweit viele Millionen Menschen gibt, die als SklavInnen oder in sklavereiähnlichen Verhältnissen leben und arbeiten müssen.
Zu Beginn des Dossiers geht es nach einem kurzen historischen Abriss zunächst darum, was heute eigentlich unter Zwangsarbeit und Sklaverei zu verstehen ist. In Länderartikeln befassen wir uns mit Kriegsökonomie und Zwangsarbeit im Sudan, der Versklavung von LandarbeiterInnen in Brasilien und Zwangsheirat in Indien. Mit frauenspezifischen Aspekten beschäftigt sich auch die Kontoverse über die Zwangsverheiratung türkischer MigrantInnen in Deutschland.
Inhaltsübersicht
3 Editorial
4 Sklaverei: »Man wirft ihn einfach weg«
Sklaverei ist verboten, geächtet und dennoch weit verbreitet
von Winfried Rust
6 Zur Geschichte der Sklaverei
von Winfried Rust
8 KindersoldatInnen: »Ihr Leben ist wertlos«
Interview mit Michaela Ludwig über KindersoldatInnen
10 Zwangsprostitution: Erheblich unterschiedlich
Zwischen migrantischer Sexarbeit und sexualisierten Zwangsverhältnissen ist zu differenzieren
von Agnieszka Zimowska
13 Zwangsheirat: Sklavinnen der Tradition
von Rahel Volz
14 Zwangsheirat und Islam
von Birgit Rommelspacher
16 ILO & IOM: Gefangen in den Verhältnissen
Internationale Organisationen im Kampf gegen Zwangsarbeit
von Sascha Klemz
18 Indien I: An die Armut gebunden
Das System der bonded labour
von Tamara Enhuber
20 Indien II: Der Preis, eine Frau zu sein
In nordindischen Dörfern floriert der Handel mit Sklavinnen
von Justin Huggler
22 Brasilien: Schuften für die Handelsbilanz
Moderne Sklaverei in Brasilien
von Kirsten Bredenbeck
25 Sudan: Ein lukratives Geschäft
Zur Bürgerkriegsökonomie gehört auch der Menschenhandel
von Tanja Kurreck
26 Webseiten zu Zwangsarbeit und Sklaverei