321 | umkämpftes Recht auf Gesundheit
Corpus delicti
Gesundheit ist mehr als die Abwesenheit von Krankheit. Sie umfasst sowohl körperliches als auch psychisches und soziales Wohlbefinden.
Doch das insbesondere Menschenrecht von Frauen auf Gesundheit ist stetig umkämpft und wird oft verletzt. Der Frauenkörper gilt weithin als Ware, er wird als begehrens- und besitzenswertes Objekt ge- und misshandelt. Spätestens mit Geburt des neuzeitlichen Staates war die Verwaltung und Kontrolle des Frauenkörpers auch ein wichtiges Instrument der Bevölkerungsregulierung.
Das hierarchische Verhältnis zwischen Nord und Süd kommt beim Zugriff auf Frauenkörper ebenfalls zum Tragen - in allen Aspekten wie race, class, gender, disability und identity. Das Dossier zeichnet die vielfältigen Eingriffe, Angriffe und Übergriffe auf Frauenkörper nach, präsentiert aber auch Ansätze zur Veränderung. Im Mittelpunkt steht dabei das Recht auf sexuelle und reproduktive Gesundheit.
Inhaltsübersicht
S. 3 Hefteditorial: Hurra wir sind erwachsen!
Politik und Ökonomie
S. 4 Swaziland: Die Tyrannei des Löwen - Ein besonders repressives Patriarchat fördert die Ausbreitung von Aids
von Thomas Schmidinger
S. 6 Ruanda: Kagame, wer sonst? - Tagebuchnotizen zur Präsidentenwahl in Ruanda
von Stefan Sommer
S. 8 Namibia: Entlang der Roten Linie - Die Landreform ist mehr als eine Frage der Umverteilung
von Sören Scholvin
S. 11 Aserbaidschan: Regiert wie geschmiert - Was bedeuten Wahlen im Erdölstaat Aserbaidschan?
von Ismail Küpeli
S. 14 Zypern: Kalter Krieg im Mittelmeer - Die Lösung des Zypernkonflikts rückt in die Ferne
von Sabine Hagemann-Ünlüsoy
S. 16 Ausstellung: Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg - Das iz3w präsentiert umfangreiches Begleitprogramm zur Ausstellung in Freiburg von Jan Keetman
Dossier: Corpus delicti
S. I Editorial - Dossier: "Your body is a battleground"
S. IV Jungfräulich, nackt, unrein - Eine Reise in die Porno-Tropen
von Alice Rombach
S. VI Untergeben und erobert - Der Schwarze Frauenkörper in Südafrika
von Rita Schäfer
S. IXGespendet – gehandelt – getauscht Interview mit Erika Feyerabend über die Gobalisierung der Eizellmärkte
S. XII Umkämpft und verteidigt - Streit um (un-)sichere Abtreibungen in Lateinamerika
von Kirsten Achtelik
S. XVI Symptomatisch verkannt - Gegen Müttersterblichkeit helfen keine einfachen medizinischen Lösungen
von Martina Backes
S. XVIII »Weg vom Albert-Schweitzer-Modell«
Interview mit dem Arzt Michael Runge über medizinische Entwicklungszusammenarbeit
S. XX Verletzt – verstümmelt – verkannt - Genitalverstümmelung im Nordirak
von Arvid Vormann
S. XXII Ausgebeutet oder ausgeschlossen? - Gesundheit im Kontext migrantischer Prostitution von Veronika Ott
Kultur und Debatte
S.17 Sklaverei: Wettstreit der Erinnerungen - Ein neues Buch facht die Debatte über den arabischen Sklavenhandel an
von Simon Brüggemann
S. 21 Medien: »Wir sind offen für Kontroversen«
Interview mit Tidiane Kassé über die panafrikanische Internetplattform Pambazuka News
S. 23 Kunst: Die Versprechen der Moderne - Lateinamerikas abstrakte Kunst von Katja Behren
S. 24 Film: Das »Coca-Cola der Fruchtsäfte« - Eine Doku über Jaffa-Orangen zeichnet palästinensisch-israelische Geschichte nach von Ulrike Mattern
S. 45ff. Rezensionen, Tagungen & Kurz belichtet