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Politische Chronik 1968-2018

Es lag etwas in der Luft, damals im Frühjahr 1968. Im Rückblick erscheint es nicht als Zufall, dass sich just zu jener Zeit Studierende in Freiburg trafen, um die Aktion Dritte Welt zu gründen...

Die verbreitete gesellschaftliche Aufbruchsstimmung erfasste auch das Verhältnis zur Dritten Welt. Nach dem Kolonialismus und zwei Weltkriegen sowie angesichts von neokolonialer Ausbeutung und antikolonialer Befreiung stellten immer mehr Menschen die Forderung nach Solidarität mit den Ländern des Südens. Genauer gesagt: Solidarität mit den dort lebenden geknechteten und unterdrückten Menschen. Zum fünfzigsten Geburtstag der Aktion Dritte Welt, dem Trägerverein des iz3w, zeichnen wir die wichtigsten Stationen dieser Geschichte von Solidarität und Protest nach.

PDF-Ansicht / Download der Chronik

 

Im Frühjahr 1968 hätte wohl niemand gedacht, dass dieser politische Impetus bis heute lebendig bleibt. In diesen langen fünfzig Jahren ist ungeheuer viel geschehen, in der Weltpolitik ebenso wie in der ADW und dem von ihr betriebenen iz3w. Die hier vorgelegte politische Chronik verweist nicht nur auf unglaublich zahlreiche und vielfältige Aktivitäten. Sie verdeutlicht auch, wie sich die politischen Ansätze des iz3w im Laufe der Jahrzehnte erweiterten – vom Lobbyansatz über den Antikapitalismus bis zur Ideologiekritik. Es ist unmöglich, in einer solchen Chronik alle Diskussionen nachzuzeichnen, die in tausenden Treffen und Texten geführt wurden. Doch bereits die Schlaglichter ergeben ein Lichtermeer. Die ADW steht dabei beispielhaft für die Solidaritätsbewegung in (West-)Deutschland, deren Teil sie jederzeit war.

Im Laufe der fünfzig Jahre haben sich nach unseren Recherchen über 500 Menschen im iz3w engagiert. Für die meisten von ihnen war diese Zeit ein wichtiger Teil ihrer Biographie, und viele arbeiten heute noch in sozialen und politischen Organisationen. Karriere gemacht haben die wenigsten, doch durch die Schule des iz3w gingen immerhin mehrere Abgeordnete von Landtag, Bundestag und Europaparlament, eine Vorständin der Heinrich-Böll-Stiftung, mehrere Universitätsprofessoren, ein Generalsekretär des Deutschen Caritasverbandes, ein DGB-Pressesprecher und eine Inlandschefin der Süddeutschen Zeitung.

Aus heutiger Sicht ganz besonders freut uns, dass aus dem iz3w kein einziger Horst Mahler hervorging. Das spricht für die vielen selbstreflektierenden Diskussionen, die hier geführt wurden – auch wenn sie oft anstrengend, gelegentlich sogar ätzend waren. Leider sind die Diskussionen seit den 1980er Jahren nicht mehr so gründlich dokumentiert worden, wie es in den Aktenordner-seligen Jahren zuvor der Fall war. Die Digitalisierung hat ebenfalls eine gewisse Flüchtigkeit zur Folge – wer archiviert schon Emails?

Mehr als sehen lassen kann sich die AutorInnenschaft der Zeitschrift, wie die Liste im Anhang der Chronik zeigt. Es sind nicht nur beeindruckend viele, sondern auch sehr illustre Namen aufgeführt. Deutlich wird zudem, dass nicht nur eine einzige politische Strömung den Ton angab, sondern die Zeitschrift immer (links-)plural war. In diesem Zusammenhang verweisen wir auf ein attraktives Angebot: Auf der soeben erschienenen iz3w-CD sind alle bisher erschienenen Ausgaben der Zeitschrift als PDF versammelt. Das Beste daran ist: Dank einer Volltext-Suchfunktion können alle Artikel durchforstet werden, gleich ob es sich um AutorInnennamen oder Begriffe aus dem Beitrag handelt.

An der Erstellung dieser Chronik hat - neben einigen iz3wlerInnen - vor allem der Geschichtsstudent Jakob Borchers mitgewirkt. Im Rahmen eines Praktikums nahm er sich insbesondere die frühen Jahre der ADW gründlich vor. Wir danken ihm herzlich für seine informativen und durchaus unterhaltsamen Beiträge. Jetzt ist es nicht mehr nur in Ordnern oder in einigen wenigen guten Gedächtnissen vergraben, dass die Anliegen der ADW seinerzeit bis zum Bundespräsidenten vordrangen.

Über eine Sache müssen wir hier leider auch sprechen: Damit das iz3w nicht Geschichte wird, sondern weiter schreibt, brauchen wir mehr Abos. Die Hoffnung, jemals wieder den Höchststand von knapp 8.000 Anfang der 1980er Jahre zu erreichen, haben wir zwar längst aufgegeben. Doch wir benötigen 500 Neuabos, um die Zeitschrift zu stabilisieren. Deshalb bitten wir um Beachtung der Abokampagne auf der hinteren Umschlagseite. Sehr willkommen sind auch (steuerabzugsfähige) Spenden. Kontoverbindung siehe unten.

Last but not least möchten sich die heute Aktiven ganz herzlich bedanken bei allen, die in früheren Jahren das iz3w zu dem Juwel gemacht haben, das es für uns ist!

Das iz3w-Team, im Januar 2018

Bernhard Jimi Merk, Christian Neven-du Mont, Christian Stock, Clara Koller, Friedemann Köngeter, Karim Saleh, Katrin Dietrich, Larissa Schober, Martina Backes, Rosaly Magg, Sascha Klemz, Stephan Günther, Theresa Weck, Winfried Rust, Wolfgang Albrecht

PDF-Ansicht / Download der Chronik

50 Jahre internationale Solidarität

Die DVD mit allen 364 bis zum Januar 2018 erschienenen Ausgaben ermöglicht eine Zeitreise durch fünf Jahrzehnte internationalistischer Publizistik.
Mit einer komfortablen Volltextsuche können sämtliche Namen und Begriffe gefunden werden, die je in der iz3w standen. Wir danken dem Archiv Soziale Bewegungen in Freiburg für die Unterstützung!

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Hier geht es zur Bestellseite.

Formlose Bestellung an abo@iz3w.org geht auch.

Die Zusammenstellung kostet 50 Euro.